DAB+-Sender Gelnhausen (Foto: Hessischer Rundfunk)
DAB+-Sender Gelnhausen (Foto: Hessischer Rundfunk)

DAB+: Wird das Kinzigtal zur Radiowüste?

Vor einem Jahr gab es Hinweise darauf, dass der DAB+-Multiplex für private Programmveranstalter in Südhessen künftig auch über die Senderstandorte Hohe Wurzel, Gießen (Dünsberg) und Gelnhausen (Schnepfenkopf) verbreitet werden soll. Umgesetzt wurden diese Pläne bislang nicht.

Nun gibt es neue Informationen, nach denen die Sender auf der Hohen Wurzel und auf dem Dünsberg in diesem Jahr tatsächlich realisiert werden. Der Sender auf dem Schnepfenkopf bei Gelnhausen soll hingegen vorerst nicht aufgebaut werden.

Für Digitalradio-Hörer im östlichen Rhein-Main-Gebiet und im Südwesten von Osthessen ist das eine große Enttäuschung. Für Programme wie Hit Radio FFH, Radio Antenne Frankfurt oder auch Radio Teddy klafft bis auf weiteres eine Versorgungslücke.

Autobahn und Pendlerverkehr betroffen

Der Verzicht auf einen Sender in Gelnhausen bedeutet, dass auch entlang der Autobahn 66 zwischen Frankfurt am Main und Fulda eine Versorgungslücke bleibt. Davon sind auch Pendler betroffen, die täglich aus Gelnhausen, Wächtersbach oder Schlüchtern nach Frankfurt zur Arbeit fahren.

Bleibt zu hoffen, dass der Aufbau eines Senders für den Multiplex im Kanal 12C am Standort Gelnhausen (Schnepfenkopf) nur aufgeschoben wurde. Es wäre sehr enttäuschend, wenn die Versorgungslücke dauerhaft bleibt.

Überregionale private Hörfunkprogramme wie Hit Radio FFH sollten nicht nur auf UKW, sondern auch über DAB+ landesweit zu empfangen sein. Versorgungslücken werden Hörer auf Dauer nicht akzeptieren und ein Fallback auf UKW kann zumindest perspektivisch betrachtet nicht die richtige Lösung sein.