kulthitRADIO feiert Sendestart im Düsseldorfer Rheinturm (Foto: Studio Gong)
kulthitRADIO feiert Sendestart im Düsseldorfer Rheinturm (Foto: Studio Gong)

kulthitRADIO: Start mit angezogener Handbremse

kulthitRADIO gehört zu den zehn Programmen, die seit dem 29. Oktober im DAB+-Multiplex für private Veranstalter in Nordrhein-Westfalen zu empfangen sind. Das Programm hat schon Monate zuvor von sich Reden gemacht, denn via Internet konnte kulthitRADIO auch vor dem terrestrischen Sendestart empfangen werden.

Inhaltlich setzt kulthitRADIO auf die Musik von den 80er Jahren bis heute. Das erinnert im ersten Moment an das Konzept vieler anderer Radiostationen und erscheint wenig innovativ. Und doch klingt das neue Privatradio im Westen etwas anders. Der Schwerpunkt liegt nämlich auf Kulthits, die mittlerweile zu Klassikern geworden sind. Dazu kommen aktuelle Songs, von denen die Redaktion meint, dass sie zum Kulthit werden könnten.

Den richtigen Sendestart feierte kulthitRADIO am 2. November, obwohl die Frühsendung mit Susanka Kröger auch schon am 29. Oktober ausgestrahlt wurde. Die DAB+-Aufschaltung war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erfolgt. Allerdings ist die Morning Show von 6 bis 9 Uhr bislang die einzige moderierte Sendung von kulthitRADIO – und das ist für ein Programm, das in weiten Teilen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes terrestrisch zu empfangen ist, eigentlich etwas wenig. Immerhin gibt es aber Musik Specials an den Wochenenden.

So macht sich kulthitRADIO unglaubwürdig

Den größten Minuspunkt sammelt kulthitRADIO aber durch Programminhalte, deren Glaubwürdigkeit zumindest fragwürdig sind. Korrespondentenberichte aus verschiedenen Städten des Sendegebiets sind löblich. Aber es grenzt schon an Übersinnliches, wenn ein und dieselbe Reporterin innerhalb weniger Stunden angeblich aus Bielefeld und Köln, Düsseldorf und Bochum berichtet.

Jungs und Mädels von kulthitRADIO: Es ist doch kein Drama, dass die Beiträge aus dem Studio kommen. Dadurch reduziert sich doch der Informationsgehalt nicht. Aber verar***t doch bitte Eure Hörer nicht, indem ihr solche Fake-Korrespondentenberichte sendet. Das erinnert sehr an Superradio 2000 O – mit dem Unterschied, dass das damals Satire war. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass eine solche Programmgestaltung einmal Realität werden könnte.

Auch ein angeblicher Höreranruf aus Ostwestfalen mit eindeutig süddeutschem Dialekt klingt jetzt nicht unbedingt authentisch. Na gut, der Hörer kann in den Westen „ausgewandert“ sein. Ich denke dabei aber direkt an die Gegend, wo Studio Gong seinen Sitz hat. Leider sind solche offensichtlichen Fake-Anrufe kein Einzelfall, wie auch das Beispiel Nostalgie zeigt, wo erste angeblich begeisterte Hörerstimmen schon wenige Minuten nach Start des Testbetriebs zu hören waren.