Aus für Reciva-Radios (Foto: SmartPhoneFan.de)
Aus für Reciva-Radios (Foto: SmartPhoneFan.de)

WLAN-Radios mit Reciva-Modul werden zu Elektronikschrott

Es war ein Spiel auf Zeit: Schon vor Jahren hat Reciva die Hardware-Entwicklung für Rundfunkempfangsgeräte eingestellt. Die iPhone-App wurde ebenfalls nicht mehr gepflegt und ist seit mehreren Jahren nicht mehr lauffähig. Jetzt sind auch die von zahlreichen Herstellern verkauften WLAN-Radios nur noch Elektronikschrott.

Die Abschaltung des Webportals inklusive der Datenbank, über die die WLAN-Radios mit Informationen zu den empfangbaren Internetradio-Programmen versorgt wurden, ist zwar mehrfach verschoben worden. Jetzt ist es aber tatsächlich soweit und die Empfangsgeräte „sehen“ keine Daten mehr.

Schaltet man ein mit Reciva-Technik ausgestattetes WLAN-Radio ein, so liest man nur noch „Netzwerkfehler. Reciva Gateway not responding.“ Auch die „Hintertüren“, über die man zuletzt noch die eigene Favoritenliste pflegen konnte, gibt es nicht mehr.

Veraltete Technik wandert auf den Friedhof

Wirklich zeitgemäß sind die Reciva-Radios schon lange nicht mehr. Die Geräte unterstützen noch die heutzutage kaum noch gebräuchlichen Formate Real Audio und Windows Media. Dafür fehlt der AAC+-Standard, der vor allem in den USA auch für den Haupt-Stream von Radiostationen genutzt wird.

Immerhin: MP3-Streams liefen bis zuletzt tadellos und das dürfte für viele Hörer ausreichend gewesen sein. Ich selbst besitze noch mehrere Reciva-Geräte von Marken wie DNT und Sangean. Im aktiven Einsatz sind die Geräte aber schon seit Jahren nicht mehr – eben wegen der AAC+-Problematik.

Nun kann ich die Receiver bei nächster Gelegenheit entsorgen. Der mit den Radios ebenfalls mögliche UKW-Empfang interessiert mich nicht. Abseits dessen taugen die Geräte nur noch als Möbelstück, Briefbeschwerer oder Türklotz. Dafür nehmen sie dann aber doch zu viel Platz weg.