Der zweite "Bundesmux" funkt für Berlin vom Fernsehturm am Alexanderplatz (Foto: Pixabay)
Der zweite "Bundesmux" funkt für Berlin vom Fernsehturm am Alexanderplatz (Foto: Pixabay)

DAB+: Zweiter „Bundesmux“ von Lübeck nach Berlin

Am vergangenen Sonntag bin ich nach meinem Aufenthalt an der Ostsee nach Berlin weitergefahren. Auch auf dieser Strecke habe ich den Empfang des zweiten DAB+-„Bundesmuxes“ verfolgt. Das ist insofern interessant, als dieser Multiplex noch recht neu ist. Daher gibt es noch nicht so viele Erfahrungen wie bei anderen Digitalradio-Paketen.

Im Großraum Lübeck ist der Antenne-Deutschland-Multiplex gut zu empfangen. Das verwundert nicht, denn am Standort Stockelsdorf befindet sich ein 2-kW-Sender, der das Programmpaket in der Region verbreitet. Allerdings sind 2 kW nicht viel. So gab es schon im Raum Grevesmühlen erste Aussetzer.

Vor allem der Raum Wismar ist sehr schlecht versorgt. Das war im ersten „Bundesmux“ möglicherweise bis vor wenigen Monaten auch noch so. Im Dezember hat der erste bundesweite Multiplex aber am Standort Rüggow einen 1-kW-Füllsender bekommen, der die Lücke zwischen den Sendern Lübeck und Schwerin schließt.

Sender Zippendorf enttäuscht Richtung Norden

Wenn man von Wismar Richtung Schwerin fährt, ist man zunächst von der Landschaft verwundert. Diese ist nämlich keineswegs so flach, wie man es in Norddeutschland vermuten würde, sondern ziemlich hügelig. Daher kommt auch der Sender Schwerin (Zippendorf) nach Norden nicht so weit, wie ich erwartet habe.

Der Sendemast ist zwar 136 Meter hoch und der zweite „Bundesmux“ sendet mit immerhin 8 kW. Die schwierige Topografie sorgt aber dafür, dass es nach Norden hin selbst in einer Entfernung von nur 30 Kilometern noch zu Aussetzern kommt. Wenn diese geschlossen werden sollen, wird Antenne Deutschland nicht umhin kommen, ebenfalls noch einen Sender in Wismar zu installieren.

Aussetzer kurz vor Berlin

Auf der Weiterfahrt von Schwerin nach Berlin lieferte der Antenne-Deutschland-Multiplex überwiegend störungsfreien Empfang. Kein Wunder, denn der Senderstandort Pritzwalk wurde beim Netzausbau mitberücksichtigt. Somit ist die Versorgung entlang der A24 wirklich gut.

Ausgerechnet kurz vor dem Berliner Ring kam es aber zu kurzen Aussetzern. Hier macht sich bemerkbar, dass im zweiten „Bundesmux“ der Sender am RBB-Standort Scholzplatz fehlt, der im ersten bundesweiten Multiplex mit immerhin 5 kW sendet und so neben West-Berlin auch das brandenburgische Umland gut versorgt.

In Berlin selbst ist der Empfang tadellos. Dafür sorgt der 10-kW-Sender auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz. Zu testen wäre, ob es rund um den Sender am Scholzplatz zu Problemen kommt. Schließlich gibt es hier die gleiche Konstellation wie am Bungsberg. Der erste „Bundesmux“ funkt im Kanal 5C von diesem Standort, während Antenne Deutschland auf diesen zweiten Sender für den Großraum Berlin vorerst verzichtet hat.