BR Schlager gestartet (Foto: Bayerischer Rundfunk)
BR Schlager gestartet (Foto: Bayerischer Rundfunk)

Aus Bayern Plus wurde BR Schlager

Seit gestern hat Bayern Plus einen neuen Namen: Das digital verbreitete Musikspartenprogramm des Bayerischen Rundfunks nennt sich jetzt BR Schlager. Damit drückt die Landesrundfunkanstalt schon im Programmnamen aus, was den Hörer erwartet. Gleichzeitig sagt die Bezeichnung aber auch aus, dass das Programm – zumindest in öffentlich-rechtlicher Hand – überflüssig ist.

Natürlich gehört neben Information und Bildung auch die Unterhaltung zu den Inhalten, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten bieten sollten und müssen. Aber für ein Musik-Spartenprogramm, das sich bei der Information auf ein Minimum beschränkt, muss man nun wirklich keine Gebührengelder aufwenden.

Ich bedauere noch heute die Einstellung des früheren Programms Bayern Mobil, das zugunsten von Bayern Plus – dem jetzigen BR Schlager – eingestellt wurde. Das war zwar ebenfalls ein fast reines Musikprogramm – allerdings mit einer Zusammenstellung und mit musikalischen Perlen, die man ansonsten kaum noch im Rundfunk findet.

Vorschlag zur Güte

Wenn die ARD-Landesrundfunkanstalten unbedingt ein Schlagerprogramm anbieten wollen, dann sollten sie das zumindest gemeinsam machen. Neben dem Bayerischen Rundfunk betreiben auch der Norddeutsche Rundfunk und der Mitteldeutsche Rundfunk eigene Schlagerprogramme.

Nachts schalten sich BR und MDR bereits zusammen. Der NDR strahlt stattdessen ein eigenes, unmoderiertes Nachtprogramm bei NDR Plus aus. Da fragt man sich als Beitragszahler, warum das sein muss oder ob es für die Hörer nicht sogar ein Mehrwert wäre, wenn BR, MDR und NDR eine gemeinsame moderierte Schlagernacht anbieten würden.

Ich habe mir BR Schlager gestern kurz angehört, muss aber ehrlich zugeben, dass ich mit der Musik nicht viel anfangen kann, auch wenn der BR pro Stunde zwei oder drei englischsprachige Evergreens einbaut. Das ist übrigens eine Neuerung gegenüber Bayern Plus, wo tatsächlich nur deutschsprachige Songs zu hören waren.