RMI wieder auf Sendung (Foto: Radio Milano International)
RMI wieder auf Sendung (Foto: Radio Milano International)

Privatradio-Pionier Radio Milano International ist zurück

Radio Milano International gehörte Mitte der 70er Jahre zu den ersten Privatsendern in Italien. Aus einem Lokalradio war damals sukzessive ein Network geworden, das weite Teile des Landes abgedeckt hat. In den 80er Jahren sendete RMI auch auf Mittel- und Kurzwelle. So sicherte sich der Sender ein Publikum in weiten Teilen Europas.

Ich erinnere mich noch gut daran, Radio Milano International auf 7295 kHz im 41-Meter-Band gehört zu haben. Samstags und sonntags wurde jeweils von 9 bis 13 Uhr das Programm der von Roger Kirk betriebenen Kurzwellen-Musikstation Radio Victoria ausgestrahlt.

Jetzt ist Radio Milano International zurück im Äther. Das Programm ist jeweils von 21 bis 6 Uhr auf diversen UKW-Frequenzen in der Lombardei sowie rund um die Uhr über DAB+ in Kalabrien und Sizilien zu empfangen. Dazu gibt es drei Kanäle im Internet: neben dem Hauptprogramm werden online RMI Classic und RMI New Vibes verbreitet.

Programm basiert auf Black Music

Das Programm bietet überwiegend Black Music. Das ist nicht so wirklich mein Fall und hat auch nicht viel mit dem Programm des früheren Radio Milano International zu tun. Immerhin erinnern aber die Original-Jingles aus den 70er und 80er Jahren an das große Vorbild, dessen Namen sich das neue Projekt bedient.

Ambitionen, das Programm auch wieder auf Mittel- und/oder Kurzwelle auszustrahlen, gibt es wohl nicht. Heutzutage dürfte der Livestream aber auch ein größeres internationales Publikum erreichen als es auf den AM-Frequenzbereichen jemals der Fall war.

Wie sehr das heutige RMI auch auf die Online-Verbreitung setzt, zeigt sich auch daran, dass der Sender eigene Apps für iOS und Android, aber auch für Windows und das Apple TV im Angebot hat. Ich bin gespannt, wie sich das Projekt weiter entwickelt. Zumindest in Mailand selbst sollte der Sender irgendwann rund um die Uhr auf DAB+ oder UKW zu empfangen sein. Aber ganz so einfach ist es in Italien heutzutage halt auch nicht mehr, eine Frequenz zu bekommen.