Mobilfunkmast in der Nähe von Ajuy (Foto: SmartPhoneFan.de)
Mobilfunkmast in der Nähe von Ajuy (Foto: SmartPhoneFan.de)

Roaming in Spanien: Oft UMTS statt LTE

In den vergangenen drei Wochen war ich auf Fuerteventura, Gran Canaria und Lanzarote. Natürlich habe ich mir den Mobilfunk auf den Kanarischen Inseln etwas genauer angesehen. Rückblickend ist mir noch ein Phänomen aufgefallen, das ich aus Deutschland maximal in eingeschränkter Form von Telefónica kenne, nicht aber von Telekom und Vodafone.

Immer wieder kommt es vor, dass das Smartphone, das Tablet oder der mobile Hotspot vom LTE- ins UMTS-Netz des jeweiligen Netzbetreibers verschoben wird. Das kommt auch ohne Ortsveränderung vor. Sprich: Es liegt nicht etwa daran, dass plötzlich kein 4G-Empfang mehr verfügbar ist. Beobachtet habe ich den Effekt in den Netzen von Telefónica und Vodafone.

Nun könnte man auf den ersten Blick meinen, dass die Netzbetreiber LTE für ihre eigenen Kunden freiräumen wollen, wenn die Kapazitätsgrenze erreicht ist. Roamingkunden könnten bewusst ins 3G-Netz umgebucht werden. Gegen diese Theorie spricht aber, dass der Effekt auch mit einer spanischen Vodafone-SIM in einem Huawei-Router auftrat.

Geräte hängen im UMTS-Netz fest

Auffällig ist auch, dass es oft sehr lange dauert, bis das jeweilige Smartphone oder Tablet bzw. der mobile Hotspot wieder ins LTE-Netz zurückfindet. In einigen Fällen klappt das überhaupt nicht bzw. nur, wenn man manuell nachhilft – etwa indem man den 4G-Standort fest auswählt, was bei Smartphones aber oft gar nicht vorgesehen ist.

Ich kann mich erinnern, dass o2 in Deutschland vor einigen Jahren eine ähnliche Strategie verfolgt hat. Hierzulande fällt mir das mittlerweile nicht mehr so extrem auf. Allerdings frage ich mich, was die spanischen Netzbetreiber mit der Strategie verfolgen, Kunden im UMTS-Netz „gefangen“ zu halten.

Immerhin sieht man das GSM-Netz auch auf den Kanarischen Inseln kaum noch. Trotzdem ist auch der UMTS-Standard nicht mehr zeitgemäß. Die Pingzeiten sind oft hoch, die Datenübertragungsraten können mit denen über LTE nicht mithalten. Dafür ist der 3G-Versorgungsgrad recht hoch, da es in Spanien auch UMTS im Frequenzbereich um 900 MHz und nicht nur – wie in Deutschland – auf 2100 MHz gibt.