Hamburg Zwei wird Weihnachtsradio (Foto: Hamburg Zwei)
Hamburg Zwei wird Weihnachtsradio (Foto: Hamburg Zwei)

Hamburg Zwei: So kann man sich Hörer erfolgreich vergraulen

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Damit hält auch die weihnachtliche Musik Einzug in fast alle Radioprogramme. Das ist grundsätzlich auch in Ordnung, wenn man es damit nicht übertreibt. Ich persönlich akzeptiere, dass weihnachtliche Musik an den Festtagen überwiegt. In der Adventszeit ist es in Ordnung, wenn hier und da ein Weihnachtssong ins Programm eingebaut wird.

Es gibt aber Radiostationen, die es mit der Programmierung von Weihnachtsmusik übertreiben. Dazu gehört auch Hamburg Zwei, das im vergangenen Jahr die Advent-Wochenenden ganz ins Zeichen weihnachtlicher Musik gestellt hat und bereits in den letzten Tagen vor Heiligabend dazu übergegangen ist, ausschließlich Weihnachtsmusik zu senden.

Vier Wochen Weihnachts-Terror

Empfand ich das schon als zu viel des vielleicht gut gemeinten, so empfinde ich das, was der Hamburger Classic Hits Sender in diesem Jahr macht, als regelrechten Weihnachts-Terror. Bereits ab heute und bis zum zweiten Feiertag soll ausschließlich Weihnachtsmusik gesendet werden.

Es mag sein, dass sich Hamburg Zwei durch diese Aktion in die Schlagzeilen bringen will. Es gibt sicher auch Hörer, die sich über dieses wochenlange Sonderprogramm freuen. Ich bin mir aber sicher, dass es mindestens genauso viele Hörer gibt, die den Sender – wie ich – in den kommenden gut vier Wochen ganz bestimmt nicht einschalten.

Neuer Stream mit Standard-Rotation

Als Alternative für Hörer, die das reguläre Musikprogramm von Hamburg Zwei hören möchten, hat der Sender einen neuen Stream gestartet, der Musik aus vier Jahrzehnten und stündliche Nachrichten bietet. Unter dem Strich dürfte es sich dabei um die Standard-Rotation von Hamburg Zwei handeln.

So erfreulich es ist, dass Hamburg Zwei wenigstens diesen Stream anbietet: Ich finde, Hamburg Zwei hätte die Weihnachtsmusik im Internet anbieten und ins reguläre Programm in Maßen einfließen lassen sollen. So hätte der Sender keine Stammhörer vergrault.

Warum nicht Hamburg Zwei Digital als Extra-Programm?

Eine weitere Alternative wäre eine Art Veranstaltungsfunk-Lizenz gewesen, mit der es möglich gewesen wäre, auf UKW und DAB+ temporär unterschiedliche Programme auszustrahlen. Dann hätte man digital den Weihnachtskanal und analog das reguläre Programm anbieten können.