Die Ferienwelle hatte ihren Ursprung zu "DDR"-Zeiten (Foto: ferienwelle.de)
Die Ferienwelle hatte ihren Ursprung zu "DDR"-Zeiten (Foto: ferienwelle.de)

NDR 1 Radio MV: Die Ferienwelle an der Ostsee lebt

Ende der 70er Jahre und in den 80er Jahren hatten mich vor allem Urlaubssender sehr interessiert. Radio Adria hatte ich damals selbst im Urlaub in Bibione kennengelernt und aus dem Internationalen Handbuch für Rundfunk und Fernsehen wusste ich, dass der Sender Rostock von Radio „DDR“ ebenfalls eine Ferienwelle für Urlauber an der Ostsee betreibt.

Zwar hatte die Ferienwelle von Radio „DDR“ auch eine Mittelwellenfrequenz zur Verfügung. Mir ist es aber nie gelungen, das Programm zu empfangen. Das lag freilich auch daran, dass mein DX-Equipment in der ersten Hälfte der 80er Jahre noch recht bescheiden war. Als ich irgendwann meinen ersten Grundig Satellit besaß, nahm dann auch der Störnebel zu, sodass an den Empfang schwacher, weit entfernter Mittelwellensender ebenfalls nicht zu denken war.

Radio MV setzte das Programm der Ferienwelle nach der Wende in der „DDR“ fort. Zum 1. Januar 1992 wurde der Norddeutsche Rundfunk schließlich die Landesrundfunkanstalt für das nordöstlichste deutsche Bundesland. Und auch heute noch ist die Ferienwelle auf Sendung – wenn auch mit bescheidener Sendezeit im Vergleich zu früheren Jahren.

Ferienwelle am Abend auf Radio MV

Eine eigene Frequenzkette gibt es für das Urlauberradio nicht mehr. Stattdessen ist die Ferienwelle als Fenster bei NDR 1 Radio MV zu hören. Gesendet wird seit dem 2. Juni und noch bis zum 6. September werktags von 20.15 bis 22 Uhr. Am Wochenende läuft das Programm jeweils schon ab 19 Uhr.

NDR 1 Radio MV ist allerdings auch abseits der Ferienwelle der hörenswerteste Sender im Nordosten Deutschlands. Geboten wird ein Mix aus Kulthits und aktuellen Titeln, die zu den Klassikern passen. Dazu kommen eine angenehme Moderation sowie Nachrichten und Informationen aus Mecklenburg-Vorpommern und aus aller Welt.

Als Totalausfall würde ich hingegen die beiden hiesigen Privatradio bezeichnen. Antenne MV und die Ostseewelle heben sich viel zu wenig voneinander ab, haben irgendwie kein eigenes Profil und sind nur auf UKW und im Internet, nicht aber über DAB+ zu empfangen. Während das NDR-Landesprogramm einen guten Job macht, würde ich die landesweiten Privatsender aus Mecklenburg-Vorpommern als Totalausfall bezeichnen.