Telstar Radio auf dem Amzon Echo (Foto: SmartPhoneFan.de)
Telstar Radio auf dem Amzon Echo (Foto: SmartPhoneFan.de)

Telstar Radio bei Amazon Alexa: Eine echte Schwergeburt

Als wir im März mit Telstar Radio wieder durchgestartet sind, hatte ich eines nicht auf dem Schirm: die Bedeutung, die Smart Speaker heutzutage für den Radiokonsum haben. Sehr schnell kam die Frage auf, ob Telstar Radio über Amazon Alexa zu empfangen ist.

Doch wie funktioniert Radio über Alexa überhaupt? Ich hatte mich damit noch nie ernsthaft befasst und wusste nur, dass alle möglichen Radiostationen eigene Skills haben. Skills sind wohl so etwas wie Apps für Amazon Echo & Co.

Nun wüsste ich erst einmal überhaupt nicht, wer einen solchen Skill kostengünstig programmieren kann. Diese Lösung hat aber noch einen weiteren Haken: Der Hörer muss selbst aktiv werden und diesen auch installieren. Warum sollte er das tun, wenn Tausende andere Radiostationen auch ohne Skill über Alexa zu hören sind?

Alexa nutzt TuneIn Radio

Ich fand heraus, dass Amazon Alexa standardmäßig auf TuneIn Radio zugreift. Das ist einerseits nachvollziehbar, weil das nunmal die größte Webradio-Plattform ist. Andererseits ist das aber auch ungünstig, wenn TuneIn Radio nun schon seit eineinhalb Jahren kaum noch neue Programme mehr aufnimmt.

Über unseren alten Stream bei Laut.fm waren wir bei TuneIn Radio gelistet. Ich wollte diesen Eintrag auf den neuen Stream ändern lassen. Das war nicht möglich. „Wir haben eine Kooperation mit Laut.fm und die sagen, der gesamte Content auf unserer Plattform gehört uns“, so die Antwort des TuneIn-Radio-Supports.

Obwohl ich selbst im Dezember 2015 die Eintragung von Telstar Radio bei TuneIn Radio veranlasst hatte, weigerte sich der Support, den neuen Stream einzutragen. „Das machen wir nur, wenn Laut.fm das wünscht.“ Eine Unverschämtheit, wie ich finde.

So kam Telstar zu TuneIn Radio

Nun musste ich etwas trickreich vorgehen. Die mittlerweile sehr mangelhafte Datenbank-Pflege bei TuneIn Radio erwies sich dabei als Vorteil. So war ein früheres Projekt, das aus dem Telstar-Studio kam, noch bei TuneIn Radio gelistet – freilich ohne funktionierenden Stream, da es das Programm seit vielen Jahren nicht mehr gibt. Nun stellte ich Telstar Radio gegenüber TuneIn Radio als Nachfolger des besagten Programms vor. Bingo: Der Eintrag wurde aktualisiert und Telstar Radio war wieder über TuneIn Radio zu empfangen.

Und Alexa? Die Amazon-Dame zeigte sich wenig kooperativ und versuchte weiterhin, auf den mittlerweile abgeschalteten Stream bei TuneIn Radio zuzugreifen. Händisch kann man bei Alexa wohl nicht eingreifen und auswählen, welches Telstar Radio man hören möchte, wenn es mehrere Datenbank-Einträge mit dem gleichen Namen gibt.

Der alte Telstar-Eintrag bei TuneIn Radio musste weg. Jetzt, nachdem es den Stream nicht mehr gab, lenkte auch der Support des Plattform-Betreibers ein und löschte das „alte“ Telstar Radio. Es dauerte danach noch einige Tage und seitdem funktioniert nun endlich der Sprachbefehl „Alexa, spiele Telstar Radio“.

Alexa ist großer Mist

Unter dem Strich muss ich allerdings sagen, dass mir die Funktionsweise von Alexa überhaupt nicht gefällt. So wie es mehrere Telstar Radios gibt, findet man auch andere Sendernamen doppelt und dreifach. Es ist dann offenbar reine Glückssache, ob Alexa das Programm abspielt, das man hören möchte.

Andere Sprachassistenten sind allerdings auch nicht besser. Siri spielt auf meinem Apple HomePod ein niederländisches Telstar FM ab, wenn ich sie bitte, Telstar Radio wiederzugeben. Bei Apple ließe sich das Problem vielleicht mit einem Siri-Kurzbefehl lösen, aber wie man bei Amazon sicherstellen soll, dass Alexa auch wirklich den Sender abspielt, den man hören möchte, ist mir schleierhaft.

Der Sprachsteuerung mag die Zukunft gehören. In der Gegenwart funktioniert das aus meiner Sicht aber noch nicht zufriedenstellend. Zumindest wenn es um den Internetradio-Empfang geht, gibt es hinsichtlich der Funktionalität noch sehr viel Luft nach oben.