BFBS gibt 103,0 MHz auf (Foto: BFBS)
BFBS gibt 103,0 MHz auf (Foto: BFBS)

BFBS Germany verlässt letzte reichweitenstarke Frequenz

Der britische Soldatensender BFBS gibt seine letzte reichweitenstarke Frequenz auf. Anstelle des 70-kW-Senders in Bielefeld, der auf 103,0 MHz weit über Ostwestfalen hinaus zu empfangen war, nutzt die Station jetzt drei Low Power Frequenzen (Sennelager 105,0 MHz, Herford FM 101,6 MHz und Minden 96,6 MHz).

Zugegeben: Aufgabe des Senders war es nie, deutsche „Zaungäste“ mit einem gut gemachten Radioprogramm zu versorgen. Gleichwohl war der BFBS eine wohltuende Abwechslung in der Radiowüste Nordrhein-Westfalen. Und für die britischen Streitkräfte ist es meiner Ansicht nach auch nicht ideal, auf den terrestrischen Empfang „ihres“ Programms verzichten zu müssen, wenn sie sich mehr als ein paar Kilometer von ihrer Kaserne entfernen.

Gleichwohl verstehe ich das Interesse deutscher Rundfunkveranstalter, sich die Chance auf diese Frequenz zu verzichten. Sicher bin ich mir allerdings auch jetzt schon: Die Wahrscheinlichkeit, dass das Programmangebot auf 103,0 MHz besser wird, dürfte eher gering sein.

Erinnerungen an BFBS Bielefeld

Ich kann mich noch gut an die Inbetriebnahme des Bielefelder BFBS-Senders erinnern, der in den 80er Jahren zunächst auf 101,5 MHz gesendet hat. Damals war das Programm mit leichten Schwankungen auch an meinem damaligen Wohnort Obertshausen zu empfangen. Das habe ich gerne genutzt, um Pop- und Rockmusik sowie die Moderation britischer DJs zu hören.

Auf 103,0 MHz war der Empfang im Rhein-Main-Gebiet dann nicht mehr möglich. Hier sendete ab 1987 zunächst die Würzburger Lokalwelle Radio Frankenwarte, 1988 ging Antenne Bayern auf Sendung. Seitdem wird die Frequenz 103,0 MHz mit einer Strahlungsleistung von 25 kW vom Pfaffenberg bei Aschaffenburg genutzt.

Auf 101,5 MHz wäre der Empfang aber auch nicht weiter möglich gewesen. Hier ging am 1. Juli 1986 Radio 4 (heute RPR1) vom Standort Koblenz (Kühkopf) auf Sendung – zunächst nur mit geringer Leistung, später dann mit stattlichen 40 kW. Erst mit dem Aufkommen von Internet-Livestreams im vergangenen Jahrzehnt war es mir dann zuhause wieder möglich, BFBS zu empfagen.