Tiny Audio C5 (Foto: Tiny Audio)
Tiny Audio C5 (Foto: Tiny Audio)

Tiny Audio: DAB+-Adapter erneut ausprobiert

Wie berichtet hatte ich für einige Wochen die Möglichkeit, zwei DAB+-Adapter des norwegischen Herstellers Tiny Audio zu testen. Hintergrund war mein erster Test mit dem Tiny Audio C7, der nur zum Teil positiv ausgefallen war.

Zum neuerlichen Test ist zu sagen, dass die Empfangseigenschaften beider Empfänger sehr ähnlich sind. Der C5 hat eine Halterung für die Windschutzscheibe im Lieferumfang, der C7 wird einfach auf den Zigarettenanzünder gesteckt, was mir ganz gut gefällt, da die Frontscheibe frei bleibt.

Magnetfußantenne statt Scheibenantenne

Ich habe für die Tests die Magnetfußantenne von Albrecht verwendet, zumal ich mit dieser sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Vor allem befindet sich die Antenne – anders als die bei DAB+-Adapter in der Regel mitgelieferten Scheibenantennen – nicht im Wageninneren und demnach nicht im Faradayschen Käfig.

Ich habe beide Adapter im östlichen Rhein-Main-Gebiet, im hessischen Spessart und in Berlin getestet. Die Empfangsqualität war stets etwas besser als bei meinem Albrecht DR 57, den ich im Alltag verwende. Der Unterschied war nicht sehr groß, aber dennoch spürbar.

Wundersame Mux-Verkürzung

Wie schon im ersten Test mit dem Tiny Audio C7 trat aber das Problem auf, dass die Geräte mit einer großen Senderanzahl nicht zurechtkommen. Werden beim Suchlauf mehr als etwa 70 bis 80 Programme gefunden, so erfolgt anschließend eine Kürzung um in der Regel einen Multiplex.

Besonders auffällig war dieses Verhalten hier im Spessart, wo je nach Standort mehr als 100 Programme gefunden werden. Mehr als 79 bis 84 Stationen behielten die Empfänger nie in der Senderliste. Mitten in Frankfurt am Main oder Berlin, wo die Programmanzahl geringer war, wurden alle Radiostationen auch dauerhaft in die Senderliste übernommen.

Software-Update wäre wichtig

Ich frage mich, was im Bodensee-Raum passiert, wo Programme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz empfangen werden können. Mit der aktuellen Firmware sind die Tiny-Audio-Geräte in solchen Regionen jedenfalls nur bedingt zu gebrauchen, zumal der Nutzer kaum beeinflussen kann, um welche(n) Multiplex(e) die Programmliste gekürzt wird.

Tiny Audio sollte das Problem mit einem Software-Update lösen, denn der sehr gute Empfang, den die Radios zweifellos haben, relativiert sich durch die Kürzung der Senderliste nach einem Suchlauf in Regionen mit großer Programmvielfalt. Auch ein Hobbyfreund in Österreich konnte den Effekt mittlerweile reproduzieren, als er in einer Gegend mit vielen digital-terrestrischen Hörfunkprogrammen unterwegs war.