Radio.com-App auf dem Blackberry KEY2 Dual-SIM (Foto: SmartPhoneFan.de)
Radio.com-App auf dem Blackberry KEY2 Dual-SIM (Foto: SmartPhoneFan.de)

Radio.com: Neuer Ärger für Hörer im Ausland

Wir kennen das bereits: Die amerikanischen Radioportale iHeartRadio und Radio.com versuchen, so weit wie möglich Interessenten im Ausland auszuschließen. Jüngste Gängelung von Radio.com bei Nutzung der Android-App: Ist am Smartphone bei der Ersteinrichtung der App der Standort-Zugriff eingeschaltet, so lassen sich keine Favoriten mehr synchronisieren.

Kurios: Es reicht nicht, den Standort-Zugriff für Radio.com abzuschalten, dieser muss generell für alle Anwendungen deaktiviert werden. Loggt man sich erst danach in den Account ein, so werden die Favoriten wie gewünscht synchronisiert und der Standort-Zugriff kann (außer für Radio.com) wieder eingeschaltet werden. Wird diese Vorgehensweise berücksichtigt, so klappt der Favoriten-Abgleich auch später. Eventuelle Änderungen werden weiterhin berücksichtigt.

VPN ist Pflicht

Natürlich gilt weiterhin auch, dass die bei Radio.com verbreiteten Programme nur über eine amerikanische IP-Adresse zu empfangen sind. Will man von Deutschland aus zuhören, so wird demnach zwingend ein entsprechender VPN benötigt.

Der Aufwand für den Empfang wird belohnt, denn Programme wie K-EARTH 101 aus Los Angeles oder WCBS FM New York sind absolut hörenswert. Allerdings fürchte ich, dass irgendwann auch eine VPN-Verbindung nicht mehr ausreicht, um auf geogeblockte Inhalte zuzugreifen. Netflix oder auch Youtube TV zeigen, dass es noch wirkungsvollere Methoden gibt, um Hörer bzw. Zuschauer aus dem Ausland außen vor zu lassen.

Geoblocking muss weg

Auf die Webseite von Radio.com kann man mittlerweile nur noch mit amerikanischer IP-Adresse zugreifen. Das Geoblocking ist also nicht auf die Streams beschränkt, auch die Homepage selbst ist betroffen. Damit wird der eigentliche Sinn des Internets meiner Ansicht nach untergraben, der eigentlich einen weltweiten freien Fluss von Informationen vorsieht.

Grundsätzlich müsste hier perspektivisch eine Neufassung des Urheberrechts angestrebt werden, denn die Radiostationen sperren den Auslandszugriff ja nicht zum Spaß, sondern weil ihnen für die weltweite Verbreitung ihrer Programme unverhältnismäßig hohe Kosten entstehen würden.

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