Telekom stellt echte Flat vor (YouTube-Screenshot: SmartPhoneFan.de)

Telekom startet bezahlbare echte Mobil-Flatrate: Pest oder Cholera?

Die Deutsche Telekom hat heute den Tarif MagentaMobil XL vorgestellt. Dieser bietet für standardmäßig 79,95 Euro monatliche Grundgebühr eine Allnet-Flat mit echter Daten-Flat ohne Drosselung nach dem Verbrauch eines bestimmten Datenvolumens.

Mein erster Gedanke war: Den Tarif buche ich sofort. Seit Jahren wünsche ich mir eine echte Flatrate im Telekom-Netz, die bezahlbar ist und nicht wie Complete Premium oder MagentaMobil XL Premium bis zu 200 Euro im Monat kostet.

79,95 Euro pro Monat gingen für mich völlig in Ordnung, zumal ich als MagentaEINS-Kunde monatlich 10 Euro sparen würde. Weitere 10 Euro würde ich durch den Wegfall des im Juni auslaufenden Datenvertrags bei mobilcom-debitel, der keinen Nachfolger mehr bräuchte, einsparen.

MultiSIM zum Premium-Preis

Nun kommt aber der Mega-Haken: Die Telekom berechnet für eine MultiSIM einen Aufpreis von 29,95 Euro im Monat. Ich betreibe derzeit zwei MultiSIMs (Apple Watch und mobiler Hotspot) und würde demnach knapp 60 Euro zusätzlich im Monat zahlen.

Im Prinzip hätte ich sogar an der MultiSIM Plus Interesse, mit der Telekom-Kunden in Zukunft bis zu zehn SIM-Karten für einen Anschluss bekommen können. Zehn SIMs brauche ich sicher nicht, aber für das iPad und für den im Auto installierten Hotspot hätte ich schon gerne eine Karte aus dem „besten Netz“. Derzeit nutze ich hier jeweils eine o2-MultiCard.

Auf die eSIM in der Apple Watch kann ich eigentlich verzichten. Diese bietet kaum Mehrwert. Aber das MiFi? Will ich wirklich immer das iPhone als mobilen Hotspot nutzen? Meine Begeisterung hält sich in sehr engen Grenzen.

Preispolitik verständlich – aber nicht akzeptabel

Ich kann es nachvollziehen, dass die Telekom auf diesem Weg verhindern möchte, dass sich drei Personen den Tarif teilen, weil sie ohnehin nur die Daten-Flat, nicht aber den Sprachtarif brauchen. Als Kunde, der seine MultiSIMs immer selbst und AGB-konform genutzt hat, fühle ich mich von dieser Preispolitik dennoch – mit Verlaub – verarscht.

Wenn man es genau nimmt, rechnet sich der Tarif unter den gegebenen Umständen überhaupt nicht. Wenn ich mit zwei zusätzlichen SIM-Karten und Option Festnetznummer, die nochmals 9,95 Euro im Monat extra kostet, knapp 150 Euro im Monat bezahlen soll, kann ich auch gleich weitere 50 Euro drauflegen und den MagentaMobil XL Premium buchen. Der gilt auch in der Schweiz und zusätzlich in den USA, in Kanada und der Türkei, man bekommt die MultiSIMS ohne Extrakosten und jedes Jahr ein neues Smartphone.

Ohne dass ich damit nun andeuten möchte, dass ich über diesen Tarif nachdenke: Der MagentaMobil XL Premium ist unter dem Strich die bessere Wahl. Der neue MagentaMobil XL erinnert mich ein bisschen an die No-frills-Strategie der Discounter. Bleibt man im Rahmen dessen, was der Tarif ohnehin an Inklusivleistungen bietet, dann ist das Angebot wirklich günstig. Sobald es aber um Mehrleistungen geht, wird es aber sofort unverhältnismäßig teuer.

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