Netzqualität bei Vodafone nicht zufriedenstellend (Foto: Vodafone)
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Letzter Tag mit Vodafone

Heute ist es nun also soweit: Um Mitternacht endet nach drei Jahren mein Mobilfunkvertrag bei Vodafone. Ich hatte den Red-20-Tarif mit 50 Prozent Rabatt auf die monatliche Grundgebühr genutzt. Das waren 2014, zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, sehr gute Konditionen. Heute ist der Tarif nicht mehr ganz so interessant.

Eine Allnet-Flat mit 20 GB Highspeed-Datenvolumen pro Monat – wo gab es das vor drei Jahren sonst noch? Heute habe ich bei Telefónica monatlich insgesamt 145 GB Datenvolumen pro Monat zur Verfügung und bei meinem Telekom-Vertrag die Möglichkeit, bei Bedarf die DayFlat unlimited zu buchen, um für jeweils 24 Stunden eine echte Daten-Flatrate zu nutzen.

Mein Vodafone-Vertrag bot vor drei Jahren schon EU-Roaming – sogar inklusive Schweiz, USA, Kanada und Türkei. Das hat mir bei diversen Auslandsaufenthalten wirklich etwas gebracht. Heute nutze ich auf Reisen mein Datenvolumen bei o2 und in Nordamerika kann ich mittlerweile auf meiner T-Mobile-US-Prepaidkarte eine echte Voice-, Text- und Daten-Flat für 75 Dollar im Monat buchen.

Schlecht war und ist der Vodafone-Tarif trotzdem nicht, zumal ich auch drei UltraCards zur Verfügung habe – das bekommt man bei den Düsseldorfern heute gar nicht mehr. Allerdings hat Vodafone in meinem Fall einen Haken und das ist der Netzausbau. Und genau da lässt der Düsseldorfer Netzbetreiber in meiner Region zu wünschen übrig.

Von Vodafone höre ich seit Jahren immer wieder neue Termine, wann auch an meinem Wohnort das LTE-Netz zur Verfügung steht. Stand heute habe ich weiterhin nur GSM und EDGE mit faktisch nicht nutzbarem Internet-Zugang zur Verfügung.

Auch in der Umgebung ist Vodafone das schlechteste der drei Mobilfunknetze. Fahre ich auf der Bundesstraße 276 Richtung Norden, so wird das Netz nach etwa fünf Kilometern für weitere fünf Kilometer selbst mit Außenantenne im Auto sehr „dünn“, sodass Gespräche teilweise abreißen.

LTE und selbst UMTS sind im Spessart Fremdwörter, während die Deutsche Telekom auch hier großflächig mit 4G vertreten ist. Der LTE-Ausbau war letzten Endes auch ausschlaggebend dafür, dass ich vor gut einem Jahr wieder einen Telekom-Vertrag abgeschlossen habe, der deutlich weniger Inklusivvolumen, dafür aber eine zeitgemäße Netzabdeckung auch in ländlichen Regionen bietet.

Vor einem Jahr war es leider schon zu spät, Vodafone zu kündigen, doch dieses Mal habe ich den Termin nicht verpasst und fristgemäß gekündigt. Sogar die Kundenrückgewinnungshotline, die mich in den vergangenen Monaten mehrfach kontaktiert hat, zeigte sich angesichts der Netzversorgung an meinem Standort verständnisvoll und versuchte nach Schilderung der Situation gar nicht erst, mich zur Umkehr zu bewegen.

Morgen sollte meine geschäftliche Mobilfunknummer dann zum Discounter simplytel portiert werden, wo ich für eine Allnet-Flat mit 3 GB monatlichem Datenvolumen (plus 1 GB für das EU-Roaming inklusive Schweiz) und zwei SIM-Karten 12,49 Euro im Monat zahle – das sind 42,50 Euro weniger als bisher bei Vodafone.

Bei simplytel sollte ich auch Voice over LTE und WiFi Calling nutzen können. Das funktioniert bei Vodafone für UltraCard-Besitzer bis heute nicht. Dafür eben Telefónica- statt Vodafone-Netz. Das bedeutet aber: Ich kann in meinem Büro auch ohne Femtozelle telefonieren (das war bei Vodafone nicht möglich), das Funkloch auf der Bundesstraße gibt es ebenfalls nicht.

Auch bei Telefónica habe ich zuhause nur GSM und EDGE zur Verfügung, mobil reicht es aber in der Regel für Telefonie, E-Mail und Messaging. Mehr muss mein Geschäftshandy, derzeit das Apple iPhone 7 Plus, nicht leisten. Wenn ich eine zuverlässige Datenverbindung auch auf dem Land brauche, habe ich meinen privat genutzten Telekom-Vertrag im iPhone X zur Verfügung.

Ganz untreu werde ich dem Vodafone-Netz nicht. Den grundgebührfreien 1&1-Vertrag mit monatlich 250 MB Datenvolumen (allerdings ohne LTE-Zugang) behalte ich natürlich. Die SIM-Karte steckt zusammen mit meinem Original-o2-Vertrag im Samsung Galaxy S8+ Duos.

Und dann ist da noch der GigaCube-Vertrag, der bei Nichtnutzung ebenfalls grundgebührfrei ist, bei Bedarf aber 50 GB LTE-Datenvolumen für 34,99 Euro bietet. Auch diesen Vertrag werde ich für den Fall, dass ich mich in einer Region aufhalte, wo nur das Vodafone-Netz zuverlässig funktioniert, behalten.

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