Autowechsel: Vom Audi A3 zum Skoda Octavia

Am 1. Juni 2005 wurde mein Audi A3 Sportback zugelassen. Knapp zwölfeinhalb Jahre und 290.000 Kilometer später war es nun Zeit für ein neues Auto. Schon frühzeitig hatte ich mich für einen Skoda Octavia entschieden, da das Preis-/Leistungsverhältnis einfach für sich spricht und ich auch von den Car-HiFi- und Telekommunikationslösungen von Skoda überzeugt bin.

Der neue Skoda Octavia während der ersten Fahrt
Der neue Skoda Octavia während der ersten Fahrt

Schließlich sollte der im April bestellte Skoda Octavia Combi Ambition 1,8ITSI, 132 kW, mein erstes Auto werden, bei dem ich nicht nachträglich ein Autotelefon und ein DAB(+)-Autoradio anbauen lassen muss. Das gibt es heute alles ab Werk, so dass das Basteln der Vergangenheit schlicht nicht mehr erforderlich ist.

Ich konzentriere mich hier im Blog auf die Medien- und Telekommunikationsausstattung des Neuwagens, den ich am vergangenen Donnerstag übernommen habe und der mittlerweile schon rund 600 Kilometer auf dem Tacho hat. Die anderen Features würden den Rahmen sprengen und passen hier auch thematisch nicht so richtig rein.

Ich habe mich bei der Bestellung des Autos im Frühjahr für das Ausstattungspaket Business Columbus entschieden. Die Skoda-Webseite verrät mehr zu den Features:

– Dynamisches Navigationssystem Columbus 9,2 Zoll
– Kartenmaterial für Europa
– zwei SD-Kartenslots
– SmartLink+
– WLAN-Hotspot
– digitaler Radioempfang DAB+
– farbiges Maxi-Dot-Display
– Infotainment online 3 Jahre
– Premium Telefonfreisprecheinrichtung rSAP
– Sprachbedienung
– Phonebox (Verbindung über die Außenantenne) inklusiver induktiver Aufladefunktion
– SIM-Karten-Slot (LTE-Unterstützung)

Direkt beim Verlassen des Hofs meines Autohändlers im unterfränkischen Frammersbach erlebte ich einen kleinen Schock: Auf der Hinfahrt – noch mit dem alten Auto – hatte ich abseits der Innenstadt von Frammersbach ohne Aussetzer den Hessischen Rundfunk über DAB+ gehört. Auf der Rückfahrt – jetzt im Octavia – war der DAB+-Empfang des hr-Multiplexes praktisch überhaupt nicht mehr möglich, sodass ich auf UKW zurückgreifen musste.

Auch bei weiteren Tests zeigte sich: Der DAB+-Empfang im Skoda Octavia ist erheblich schlechter als mit meinem Kenwood-Autoradio im alten Auto. Nun verstehe ich die Kritik eines Hobbyfreundes aus Großostheim, der sich schon mehrfach negativ über den Ausbau des DAB+-Netzes beklagte. Nun ist klar, warum er unzufrieden ist: Der Empfang im Skoda ist schlicht vergleichsweise schlecht.

Ein anderer Hobbyfreund hat mit seinem Skoda Fabia mehr Glück: Sein Autoradio ist im DAB+-Bereich eine wahre DX-Maschine. Er empfängt in unserer Kreisstadt Gelnhausen zum Teil sogar den landesweiten baden-württembergischen Multiplex im Kanal 11B. Ich hingegen bin im Octavia nun schon froh, westlich von Gelnhausen den Multplex mit privaten Programmanbietern aus Hessen im Kanal 11C zu empfangen. Diesen konnte ich im alten Auto bis vor die Haustür hören.

Allerdings ist der Empfang immer noch in etwa auf dem Niveau, wie auf den offiziellen Reichweitenkarten für die verschiedenen DAB+-Ensembles ausgewiesen. Sprich: Viel machen kann man da wohl nicht und bei weiteren Tests hatte ich auch den Verdacht, dass das Empfangsverhalten eher ein Feature anstelle eines Bugs sein soll. Die Eingangsempfindlichkeit selbst scheint gar nicht so schlecht zu sein. Der Empfänger setzt aber den Grenzwert, ab dem er das Audiosignal überhaupt erst durchschaltet, sehr hoch – viel zu hoch, wie ich finde.

Genau gegensätzlich verhält sich das UKW-Empfangsteil des Octavia-Radios. Regenbogen 2 vom Sender Mudau auf 102,1 MHz beifahrertauglich im hessischen Spessart und im gesamten östlichen Rhein-Main-Gebiet: Alle Achtung, das hatte der Kenwood-Empfänger im Audi nicht einmal ansatzweise geschafft.

Auch die Programme vom Inselsberg im Thüringer Wald wie MDR Jump auf 90,2 MHz, Antenne Thüringen auf 102,2 MHz und selbst die Landeswelle Thüringen auf 104,2 MHz kommen gut herein. Gestern konnte ich Jump sogar auf dem Weg zum Bad Kreuznacher Radiostammtisch in Mainz empfangen. Das ist sehr ordentlich.

WDR2 auf 92,3 MHz vom Sender Wittgenstein zu hören ist grundsätzlich keine Kunst. In Hanau sendet aber Radio BOB! direkt „nebenan“ auf 92,4 MHz. Das stört den Empfänger im Octavia überhaupt nicht. Der Westdeutsche Rundfunk ist trotzdem zuverlässig zu empfangen. Genauso konnte ich in Mainz hr3 vom Standort Biedenkopf fast störungsfrei auf 87,6 MHz hören, obwohl 100 kHz weiter oben der SWR1-Stadtsender aus Kastel sendet.

„Verkehrte Welt“ gibt es beim Empfang von Antenne Frankfurt. Unseren Regionalsender im Rhein-Main-Gebiet konnte ich im alten Auto bis vor die Garage über DAB+ hören, während der UKW-Empfang etwa 15 Kilometer vor meinem Heimatort nur noch für die Ohren eines DXer zu ertragen war. Jetzt ist der UKW-Empfang auf zwei Frequenzen (Frankfurt 95,1 MHz und Hanau 97,3 MHz) bis nach Hause möglich, dafür reißt das DAB+-Signal schon in Gelnhausen ab.

Sehr gut und unhörbar klappt die Umschaltung zwischen DAB+ und UKW. Das gleicht den bescheidenen DAB+-Empfang bei Programmen, die in beiden Betriebsarten senden, ein bisschen aus. Wenn ich im hessischen Spessart beispielsweise hr1 höre, merke ich akustisch praktisch nicht, wenn das Radio auf UKW als Fallback umschaltet. Im Display ist dann der Hinweis „(FM)“ zu lesen. Genauso gut klappt die Umschaltung bei Bayern1, wie ich mittlerweile getestet habe.

Es gibt keinerlei Laufzeitunterschiede und schon gar keine Aussetzer, wenn der Empfänger zwischen den Betriebsarten wechselt. Besser kann man das nicht lösen. Auf UKW und DAB+ stehen je 18 Speicherplätze zur Verfügung. Programme lassen sich per Suchlauf und manuell einstellen und die DAB+-Stationen werden in der Senderliste nach Multiplexen geordnet und innerhalb des Muxes alphabetisch geordnet dargestellt. Das ist gut durchdacht.

Insgesamt betrachtet ist die Radio-Lösung des Skoda wirklich gut. Wünschenswert wäre eine etwas höhere Eingangsempfindlichkeit bei DAB+ und vor allem ein Expertenmodus, bei dem man die Stummschaltung bei Unterschreiten eines bestimmten Signalpegels abschalten kann. Ich nehme gerne ab und zu einen kurzen Audio-Aussetzer in Kauf, wenn ich dafür das gewünschte Programm deutlich weiter empfangen kann.

In den kommenden Tagen folgen dann auch noch Berichte zur Telekommunikationsausstattung und zu Skoda Connect. Auch für mich vergeht nach wie vor kein Tag, an dem ich nicht noch neue Features und Funktionen entdecke. Spannend ist der Umstieg somit in jedem Fall

2 thoughts on “Autowechsel: Vom Audi A3 zum Skoda Octavia”

  1. Die vorherige Version des Radios mit DAB war besser, bei meinem Superb aus dem Baujahr 2013 war der DAB Empfang besser. In meinem neuen Superb Baujahr 2016 hat sich das wie schon berichtet verschlechtert.
    Vielleicht kammt ja mal ein Firmware Update das dies behebt.

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