Einschränkungen bei der Internet-Nutzung in den Emiraten

In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der Internet-Zugang genauso allgegenwärtig wie in Deutschland. Allerdings gibt es einige Einschränkungen, die für Mitteleuropäer ungewohnt sind. Das klingt befremdlich, man hat die Regelung immer im Hinterkopf, bei der praktischen Nutzung hatte ich allerdings keinerlei Probleme.

"Firewall" beim Internet in den Emiraten
„Firewall“ beim Internet in den Emiraten

Anders sieht es da schon bei Diensten wie Voice over IP aus, die sich gerade bei exotischen Reisezielen anbieten, um bei Bedarf auch einmal günstig nach Deutschland telefonieren zu können. Ich nutze dazu die Satellite-App von sipgate auf dem Apple iPhone 7 Plus sowie einen sipgate-basic-Account über die Zoiper-App auf dem Samsung Galaxy S8+ Duos.

Mit Zoiper konnte ich bereits nach Deutschland telefonieren – wenn auch in nicht optimaler Qualität, was aber vermutlich an der Kombination aus Soft- und Hardware und der Performance des Internet-Zugangs liegt. Mit der Satellite-App funktionierte das wiederum zunächst nicht.

Hintergrund ist der jeweils verwendete Internet-Zugang. Mit dem Samsung Galaxy S8+ Duos verwende ich die SIM2Fly aus Thailand. Das Routing erfolgt über den Internet-Zugangspunkt des thailändischen Netzbetreibers AIS, der keine Restriktionen kennt.

Anders am Apple iPhone 7 Plus, wo meine Prepaidkarte von Du am Start ist. Das ist ein „echter“ Internet-Zugang aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hier wiederum sind VoIP-Dienste gesperrt, da die hiesigen Telefongesellschaften auf den Telefonie-Dienst ein Monopol haben. Das geht so weit, dass ein in Dubai oder Abu Dhabi gekauftes iPhone über kein FaceTime-Menü verfügt und dieser Dienst demnach nicht nutzbar ist.

Wer einen offenen Internet-Zugang nutzen möchte, der dann beispielsweise auch VoIP-Dienste ermöglicht, hat nur die Möglichkeit, auf einen VPN-Dienst zurückzugreifen, wie ich ihn mit VyprVPN schon seit eineinhalb Jahren nutze. Das funktioniert technisch, ist in den Emiraten aber wiederum illegal – zumindest wenn es darum geht, den VPN-Zugang zur Nutzung von Diensten einzusetzen, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten illegal sind.

Ohne das nun juristisch geprüft zu haben heißt das aus meiner Sicht: K-EARTH 101 aus Los Angeles mit VPN hören (weil geogeblockt) wäre erlaubt, mit sipgate telefonieren dagegen verboten.

Allerdings ist auch auch gar nicht immer gesagt, dass der VPN auch funktioniert. Über das Hotel-WLAN in Abu Dhabi versagte er seinen Dienst. Hier gab es vom Hotel sogar den Hinweis, man möge sein VPN abschalten, wenn der Internet-Zugang nicht funktioniert.

Auch am iPhone hatte ich Probleme mit VyprVPN. Die Einwahl funktionierte zunächst genau einmal, danach nie wieder. Nach einem Neustart des Smartphones klappt es jetzt wieder – kann also auch ein Zufall, ein Problem der VyprVPN-App oder ähnliches gewesen sein.

Irgendwie ist es beruhigend, dass es technisch möglich ist, die Restriktionen für den Internet-Zugang zu umgehen. Ernsthaft gebraucht habe ich das bislang aber nicht, zumal ich mit der SIM2Fly ohnehin einen freien Internet-Zugang zur Verfügung habe, mit dem ich bei Bedarf auch sipgate, WhatsApp Call oder Skype verwenden kann.

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