Nach Wechsel auf 103,7 MHz: So weit ist AFN Wiesbaden noch zu hören

Am vergangenen Dienstag ging eine Ära zu Ende. AFN Wiesbaden hat seinen 50-kW-Sender auf dem Großen Feldberg im Taunus aufgegeben, der in weiten Teilen Hessens und darüber hinaus zu empfangen war. Stattdessen sendet der amerikanische Soldatensender nun mit 500 Watt auf 103,7 MHz direkt aus Wiesbaden.

AFN-DX auf 103,7 MHz
AFN-DX auf 103,7 MHz

Auf der Facebook-Seite des Senders gab es einen regelrechten Shitstorm enttäuschter Hörer, die die Station nun nicht mehr auf UKW empfangen können. Zum Teil beklagten selbst Interessenten aus dem Nahbereich, keinen Empfang auf 103,7 MHz zu haben.

Ich war am Freitagnachmittag unterwegs zum monatlichen Radiostammtisch in Butzbach, gestern hatte ich mich mit Hobbyfreunden in einem Restaurant zwischen Wiesbaden und Taunusstein getroffen. Dabei habe ich unterwegs getestet, wie weit AFN Wiesbaden auf seiner neuen Frequenz noch zu hören ist.

Am Freitag konnte ich den Sender gar nicht mal so weit von zuhause entfernt empfangen. Zwischen Biebergemünd-Wirtheim und Gelnhausen-Höchst bot mein Autoradio auf einer Strecke von vielleicht einem Kilometer recht passablen Empfang auf 103,7 MHz.

Weiter westlich dominierte dann Hit Radio FFH vom Standort Habichtswald auf dieser Frequenz, auf Höhe des Langenselbolder Dreiecks war dann Radio Galaxy vom Standort Alzenau auf 103,6 MHz so stark, dass auf 103,7 MHz kein Empfang mehr möglich war. Damit waren die Empfangsversuche am Freitag beendet.

Gestern konnte ich auf der Mainbrücke der Bundesstraße 43a bei Hanau erstmals wieder schwach Musik auf 103,7 MHz hören. Im Bereich der Autobahnauffahrt Hanau zur A3 wurde das Signal etwas besser und war dann auch als AFN Wiesbaden zu identifizieren.

Wirklich stabil wurde das Signal allerdings erst zwischen dem Offenbacher Kreuz und dem Frankfurter Kreuz. Auf Höhe des Frankfurter Flughafens war der Empfang in Mono schon sehr gut. Allerdings bedarf es eines trennscharfen Radios, denn RPR1. Kalmit auf 103,6 MHz und hr4 Würzberg auf 103,8 MHz sind in diesem Bereich recht stark einfallende Konkurrenten.

Am Mönchhofdreieck war das AFN-Signal dann auch in Stereo möglich, aber auch auf der Weiterfahrt Richtung Wiesbadener Kreuz gab es noch Stellen, wo das Signal mehrfach Schwächen zeigte. Dafür war der Empfang weiter nördlich noch in guter Qualität möglich. An der Autobahnausfahrt Niedernhausen und in Wiesbaden-Auringen ist die 103,7 MHz stabil und ohne Störungen empfangbar, wenn auch nicht in der Stärke eines Ortssenders.

Im Stadtgebiet der hessischen Landeshauptstadt ist das Signal sehr stark – so wie man es von einem Ortssender mit 500 Watt Strahlungsleistung erwarten darf. Hier ist auch der Stereo-Empfang einwandfrei. Dennoch konnte ich hier kein RDS-Signal aufnehmen, während auf der früher genutzten Frequenz 98,7 MHz bis zuletzt der Name „AFNEAGLE“ angezeigt wurde.

Insbesondere die RDS-Kennung gibt Rätsel auf. Während auch ein weiterer Hobbyfreund bestätigt, kein RDS-Signal auf 103,7 MHz zu empfangen, sagt ein anderer Hobbyfreund, der Stationsname werde weiterhin ausgestrahlt. Der Hintergrund ist unklar.

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