Blick auf die Victoria Falls

Afrika 2000: Besuch der Victoria Falls

Rückblick auf Dienstag, 17. Oktober 2000:

Heute standen ein Besuch der Victoria Falls und ein Abstecher nach Sambia auf dem Programm. Ich hatte mich frühzeitig um ein Sambia-Visum gekümmert, da man dieses möglicherweise nicht direkt an der Grenze bekommt. Außerdem haben wir uns gegen Gelbfieber impfen lassen, was für Reisen ins südliche Afrika eigentlich nicht erforderlich ist, möglicherweise aber, wenn man aus Sambia zurück nach Zimbabwe fährt.

Nach dem Frühstück im Hotel fuhren wir mit dem Auto in die Stadt Victoria Falls. Dort wollte ich mir, wie schon in Südwest, eine Mobilfunk-Prepaidkarte kaufen. Es gab aber nur Bundles mit Geräten, so dass ich mich damit anfreundete, nach Botswana auch in Zimbabwe hauptsächlich meine Swisscom-Karte zu nutzen.

Wir fuhren weiter bis zum Parkplatz am Eingang zu den Victoria Falls in unmittelbarer Nähe des Grenzübergangs nach Sambia. Als wir ausstiegen belagerten uns sofort alle möglichen dunklen Gestalten, die uns Getränke oder selbstgemachte Figuren anbieten wollten. Wir ignorierten die Leute und gingen zum Eingang zu den Victoria Falls. Dort waren zunächst einmal 20 US-Dollar pro Person fällig, dann konnten wir das Gelände betreten.

Das Gelände ist riesengroß und als Park angelegt. Von der Livingstone-Statue aus hat man einen guten Überblick über alle Wasserfälle. Daneben gibt es Aussichtspunkte in der Nähe der einzelnen Fälle. Hier regnet es dank der gewaltigen Wassermassen auch, wenn es nicht regnet. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch.

Wir verbrachten den ganzen Vormittag an den Victoria Falls und fuhren dann zum Shopping zurück in die Stadt.

Nach einer Erfrischung im Hotel sollte es nachmittags nach Livingstone in Sambia gehen. Dorthin durften wir nicht mit dem Mietwagen fahren. Wir bestellten im Hotel ein Taxi, das uns bis zur Grenze brachte. Auf der anderen Seite sollten sambische Taxis stehen, mit denen man nach Livingstone weiterfahren kann.

Am zimbabweschen Grenzposten verwies uns der Zollbeamte an einen Taxifahrer, mit dem wir weiterfahren konnten. Da wir ohnehin ein Taxi suchten, nahmen wir das Angebot dankend an.

Am „Taxi“ angekommen, sank dann die Begeisterung zunächst einmal. Das Auto war in einem sehr schlechten Zustand, man musste sich wundern, dass es überhaupt noch fährt. Außerdem war es eher zur Güter-, als zur Personenbeförderung geeignet. Es gab zwar hinten eine große Ladefläche, aber keine Rückbank, so dass wir vorne zu dritt einsteigen mussten. Irgendwie klappte das sogar, so dass es weitergehen konnte.

Schon bei der Fahrt zwischen den Grenzposten der beiden Länder fielen deutliche Unterschiede auf. Während die Straße, die Gebäude und die Beschilderung in Zimbabwe für afrikanische Verhältnisse recht gut waren, sah in Sambia alles ziemlich heruntergekommen aus.

Auch an der sambischen Grenzübergangsstelle gab es keine lange Wartezeit, zumal wir unser Visum ja schon hatten. Also konnten wir weiterfahren.

Zu meiner Überraschung befand sich Livingstone nicht direkt auf der anderen Seite der Victoria Falls, sondern etwa 10 Kilometer im Landesinneren. Also ging es im etwas unbequemen und unkonventionellen Taxi noch etwas weiter, vorbei an Hotelneubauen und auf einer deutlich schlechteren Straße als im Südteil des ehemaligen Rhodesiens.

Die Hauptstraße von Livingstone machte auf den ersten Blick einen amerika-ähnlichen Eindruck. Sobald man aber auf Seitenstraßen fuhr, zeigten sich die ärmlichen Verhältnisse, unter denen man in Sambia lebt.

Es gibt zwar riesige Geschäftsstraßen, doch dort ist kein einziges Haus in einem Zustand, das ein Überleben des nächsten Sturmes erwarten lässt. Unser Taxifahrer erklärte uns, die Geschäfte seien fest in der Hand von Indern, die nur auf das schnelle Geld aus seien, ohne auch nur eine Kleinigkeit zu investieren.

Auf dem Rückweg zur Grenze machten wir noch am Zambesi Halt. Ursprünglich wollten wir auch noch die Victoria Falls von der sambischen Seite sehen – hier kostet der Eintritt nur 3 US-Dollar, während man in Zimbabwe 20 US-Dollar zahlt – doch das wäre zu spät geworden. Immerhin haben wir am Eingang zu den Falls noch zahlreiche Affen gesehen und fotografiert.

An der Grenze verabschiedeten wir uns von unserem Taxifahrer und gingen trotz zahlreicher Taxi-Angebote zu Fuß zurück durch ganz Victoria Falls ins Hotel.

 

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