Extrem-Roaming: Fünf Länder in zwölf Stunden

Heute stand bei mir die Weiterfahrt nach Italien auf dem Programm. Eigentlich wollte ich die Autobahn nehmen und hatte in Lindau auch schon die Vignetten für Österreich und die Schweiz in der Hand. Da meinte der Verkäufer, dass er für diese keine Kreditkarten-Zahlung akzeptiert. Also dachte ich mir „dann werden wir eben keine Freunde“ und bin gegangen.

 

Also habe ich mein TomTom Go 5000 kurzerhand errechnen lassen, wann ich denn  wohl in Mailand sein würde, wenn ich die mautpflichtigen Straßen umfahre: 17 Uhr statt 14 Uhr zeigte das Navi an. Also dachte ich mir: „O.K., Autobahnen kann ich mir auch in Deutschland ansehen. So nehme ich halt mal die Nebenstrecken und wenn es wirklich nicht mehr geht, kann ich ja immer noch auf die Autobahn zurückgreifen.“

In Lindau fiel mir zudem negativ auf, dass es praktisch keine LTE-Versorgung gibt. Offenbar blockieren hier Österreich und die Schweiz als Nachbarländer den Einsatz der in Deutschland genutzten Frequenzen. Immerhin UMTS war aber von allen Anbietern verfügbar. Krass fand ich, dass das Telekom-Netz (und zwar sowohl auf 2G als auch auf 3G) nicht einmal ganz an die Bundesgrenze heranreichte.

Von Österreich habe ich nicht viel gesehen, denn schon nach wenigen Minuten wechselte ich die Rhein-Seite und fuhr in der Schweiz weiter. Immerhin konnte ich feststellen, dass meine deutsche Telekom-SIM im LTE-Netz von T-Mobile Austria roamt. Außerdem habe ich einen Parkplatz südlich von Bregenz genutzt, um im Nokia Lumia 1020 von der Base-Testkarte auf die Drei.at-Prepaid-SIM umzustellen.

In der Schweiz gab es mit der Telekom-Karte LTE-Roaming bei Swisscom. Kurz führte mich der Weg auch durch Liechtenstein. Im Fürstentum ist mir positiv aufgefallen, dass die Deutsche Telekom mit FL1 LTE-Roaming hat, während o2 offenbar überhaupt keinen Roaming-Partner hat, so dass ich – soweit netztechnisch verfügbar – weiter bei Sunrise in der Schweiz eingebucht war.

Generell finde ich das Roaming von o2 mittlerweile peinlich. Im Gegensatz zu Telekom und Vodafone gibt es nach wie vor kein LTE-Roaming und das ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß. Eigentlich ist das unverständlich, denn immerhin hat o2 schon auf dem Mobile World Congress (MWC) im vergangenen Jahr gezeigt, wie 4G-Roaming läuft.

Über den Splügen-Pass bin ich schließlich nach Italien gekommen, wo die Telekom-SIM LTE-Roaming bei Telecom Italia Mobile (TIM) anbietet. Hier im Hotel Gala in Mailand steht aber auch ein sehr guter WLAN-Hotspot zur Verfügung, so dass ich mobiles Datenvolumen sparen kann.

Im ständigen Einsatz habe ich hier nun mein Apple iPhone 6 Plus mit der Telekom-Karte und das Nokia Lumia 1o20 mit der SIM von Drei.at. Das iPhone 5c und das iPhone 6 liegen im Hotel-Safe und werden hier vorerst nicht benötigt.

Apropos Drei.at: Allen Unkenrufen, nach denen die Funktion „3 like home“ nicht mehr funktioniert, zum Trotz kann ich die österreichische Karte hier in Italien sehr gut verwenden. Download-Raten um die 12 MBit/s und Upstream-Raten um die 2 MBit/s sprechen für sich. So habe ich im Auto mit dieser SIM für den Internet-Zugang auch Webradio gehört, was ab der Höhe von Como auch sehr gut lief.

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