Vodafone in Biebergemünd: Einfach mal offline sein!

Seit mehr als eineinhalb Jahren ist der mobile Internet-Zugang im Bereich meiner Heimat-Mobilfunk-Basisstation im Vodafone-Netz praktisch nicht mehr nutzbar. Die Anlage in Biebergemünd-Roßbach ist schlicht überlastet. Nachrüstungen gestalten sich schwierig, da Vodafone hier einerseits die Antennenanlage der Deutschen Telekom mitnutzt und der von allen Netzbetreibern genutzte Sendemast, der einst als Fernsehfüllsender errichtet wurde, statisch ausgereizt ist.

Mobilfunk-Basisstation in Biebergemünd
Mobilfunk-Basisstation in Biebergemünd

Am Dienstagabend war ich hier im Ort wieder einmal unterwegs (was selten vorkommt, in der Regel verlasse ich das Haus direkt mit dem Auto und bin dann innerhalb weniger Minuten in einer Region, in der man mobiles Internet sehr wohl nutzen kann). Dabei stellte ich fest, dass die Vodafone-SIM im Blackberry Q10 nicht einmal mehr E-Mails empfangen hat. Mehr als eineinhalb Stunden lang kam keine elektronische Post an.

Nun könnte man meinen, dass zu dieser Zeit – immerhin am Abend – vielleicht gar keine Mails hereingekommen sind. Weit gefehlt: Mit dem Sony Xperia Z3 Dual mit Telekom-Karte kamen kontinuierlich E-Mails und Messenger-Nachrichten an. Die Deutsche Telekom ist bislang hier ebenfalls nur mit EDGE vertreten. Das bedeutet zwar auch nicht gerade echtes Highspeed-Internet, aber immerhin funktioniert es.

Eigentlich ist es ein Skandal, dass dem Netzbetreiber das Problem über einen so langen Zeitraum bekannt ist, ohne dass sich an der Situation etwas ändert. Hier sollte man gegebenenfalls auch über einen komplett neuen Standort für die Basisstation nachdenken, wenn man am aktuell genutzten DFMG-Mast nicht weiterkommt. Einerseits träumt Vodafone von flächendeckenden 100 MBit/s, andererseits schafft es das Unternehmen nicht einmal, an bestehenden Standorten 100 kBit/s zu ermöglichen. Das ist einfach nur noch peinlich.

0 thoughts on “Vodafone in Biebergemünd: Einfach mal offline sein!”

  1. Ja, EDGE bei Vofdafone ist einfach nur KAPUTT, sogar VF-Mitarbeiter haben teilweise privat heimlich eine D1-SIM, weil das eigene Netz nicht tut, und auch deren Dienst-Telephone versagen regelmäßig. Seit Jahren. Interessiert aber offenbar keinen. Trotz aller großen Worte scheint sich da genau NIX zu ändern.

  2. Vodafone Edge ist in manchen ländlichen Gebieten ein Totalausfall. Offensichtlich werden die Milliarden in den Netzausbau nur dort investiert, wo durch eine höhere Bevölkerungsdichte ein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Aber man könnte ja einen Teil dieses Gewinns in solche ländlichen Gebiete investieren und auch mal eine neue Antennenanlage/ einen neuen Mast spendieren wenn der alte schon ausgelastet ist (zugegeben – mancherorts gibt es auch massive Widerstände der Bevölkerung gegen solche Vorhaben). Es muss nicht immer alles auf Gewinnmaximierung ausgelegt sein. Immerhin – dort wo es geht läuft es bei Vodafone gut mit UMTS und/oder LTE. Und die Problembereiche sind Vodafone sicher bekannt, da gibt es Steuerungssoftware für Mobilfunkstationen, die jede Überlastsituation bei der Netzüberwachung auf dem Monitor anzeigen. Aber es wird wohl ignoriert (obwohl gerade die Überlastsituation beweist, dass es dort tatsächlich zahlende Kunden gibt, die die Dienste nutzen möchten).

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