Bilanz: 14 Tage mit Android und Windows Phone unterwegs

Das wars dann wohl mit Florida. In zwei Stunden sitze ich im Flugzeug und morgen früh bin ich wieder in Deutschland. Zwei Wochen lang war ich nicht nur bei weitgehend sehr schönem, sonnigen Wetter unterwegs und habe viel erlebt. Ebenfalls zwei Wochen lang habe ich nun ausschließlich Android-Smartphones (Samsung Galaxy S5 und Motorola Moto G Dual-SIM) sowie ein Windows Phone (Nokia Lumia 1020) genutzt.

Grundsätzlich lief das wirklich gut. Am Motorola Moto G habe ich vor allem die Dual-SIM-Funktion bei gleichzeitiger Unterstützung der in den USA für UMTS genutzten Frequenzbereiche geschätzt. Hin und wieder war das Gerät dann doch etwas langsam. Hier half ein Reboot weiter. Es ist eben ein Gerät für 200 Euro und nicht etwa für 500 Euro und mehr. Dafür hat es sich verdammt gut geschlagen.

Das Samsung Galaxy S5 spielt natürlich in einer ganz anderen Liga. Das Smartphone macht wirklich Spaß. Gutes Display, passable Verarbeitung, schnelles Betriebssystem. Einzig der E-Mail-Client nervt, da er mit meinen IMAP-Accounts – ähnlich wie die E-Mail-App des HTC One (M8) – nicht zurechtkommt. Eine sehr gute Abhilfe habe ich mit Aqua Mail gefunden, wobei es schon etwas komisch anmutet, dass man erstmal nach einer passenden App für seine E-Mails Ausschau halten muss. Das kenne ich von anderen Systemen nicht. Selbst beim Nokia Communicator 9000 klappte das vor 15 Jahren schon „out of the box“.

Positiv überrascht war ich von der Navi-Software der beiden Androiden, die ich genutzt habe, nachdem mein Nokia Lumia 1020 aus der Florida-Party vorzeitig ausgestiegen ist. Die Kartendarstellung ist mindestens so gut wie bei Here Drive+ auf Windows Phone, die Sprachanweisungen sind deutlich besser. Es fehlen mir allerdings die Angaben zur erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Zudem hatte mich Google Maps Navigation auf eine kostenpflichtige Fahrspur der Autobahn lotsen wollen, was mir nicht so ganz einleuchtete.

Sehr gut kam ich mit der Texteingabe mit SwiftKey zurecht. Sogar das eine oder andere Posting hier im Blog habe ich damit verfasst. Dennoch: Eine Hardware-Tastatur wie beim Blackberry oder wie früher beim Motorola Milestone oder beim Nokia Communicator ist nicht zu ersetzen. Auch der E-Mail-Client gefällt mir bei Blackberry und iOS besser als jede Android-App für diesen Zweck, die ich jemals gesehen habe. Das ist aber wirklich Geschmacksache.

Windows Phone und E-Mail? Ja, doch, das passt zusammen. Der Client weiß optisch und von der Bedienung her zu gefallen. Ansonsten habe ich das Nokia Lumia 1020 in den vergangenen zwei Wochen vor allem als Connected Camera genutzt – und als Mobile Internet Device mit der SIM-Karte aus dem AT&T-Netz, auf das ich immer dann zurückgegriffen habe, wenn das T-Mobile-Netz versagt hat.

Das Windows-Phone-Betriebssystem finde ich nach wie vor toll. Dennoch gibt es für mich einige Gründe, die dagegen sprechen, es im Alltag zu nutzen. Zum einen wird die Pebble Smartwatch nicht unterstützt, die ich nicht mehr missen möchte. Zum anderen laufen zwar alle zum Betriebssystem zählenden Anwendungen sehr gut. Nachinstallierte Apps starten aber oft mit einer „Gedenksekunde“.

Der zum Betriebssystem gehörende Podcast-Client ist ebenfalls langsam und von der Benutzerführung her nicht wirklich mein Fall. Die nachinstallierbaren Apps können Angeboten die Pocket Casts (Android und iOS), BeyondPod (Android) oder InstaCast (iOS) nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen. Auch Apps wie Twitter, Foursquare und Swarm sind auf Windows Phone irgendwie „lahmarschig“. Da ist noch viel Luft nach oben.

Sprich: Das Betriebssystem Windows Phone gefällt mir sehr gut, das Ökosystem rundherum ist aber noch „ausbaufähig“. Ich werde mein Nokia Lumia 1020 weiter nutzen, wenn auch nicht als Hauptgerät. Als Connected Camera und Zusatz-Handy möchte ich es aber nicht missen.

Zuhause freue ich mich auf mein Apple iPhone 6 Plus und auf mein Blackberry Q10. Zudem werde ich mir in den kommenden Wochen ein Blackberry Passport etwas näher ansehen, zumal ich – wie bereits erwähnt – für die produktive Arbeit, aber auch für Blog-Posts und zum Chatten immer noch Geräte mit einer Hardware-Tastatur schätze und so irgendwie doch immer wieder bei der Kombination aus iPhone und Blackberry lande – ohne jedoch auf Android und Windows Phone verzichten zu wollen.

Kommentar verfassen