Frohe Weihnachten: Mein persönlicher Smartphone-Jahresrückblick

Eigentlich bin ich mit dem Vorsatz in das Jahr 2011 gegangen, deutlich weniger Geld als im Vorjahr für Technik auszugeben. Dann aber kam alles völlig anders. Ich habe im zu Ende gehenden Jahr viele Geräte ausprobiert und – zum Glück jeweils mit wenig Verlust – wieder verkauft, so dass Geld für die nächsten Tests übrig war.

Seinerzeit sinnvoll war die Anschaffung des Apple iPad 2 im März. Das Gerät ist deutlich „schlanker“ als das iPad 1 und hat einen Dual-Core-Prozessor „unter der Haube“. Ich hatte kein wirklich schnelles Notebook zur Verfügung, so dass ich es im privaten Bereich auch als Laptop-Ersatz eingesetzt hatte.

Heute brauche ich das Gerät eigentlich nur noch selten – beispielsweise für den Konsum von Video-Podcasts in der Küche, wo mir mangels Fernseher das Apple-TV – ebenfalls eine Anschaffung in diesem Jahr – nicht weiterhilft.

Ein zweites Tablet brauche ich aber eigentlich nicht. Daher habe ich das im Mai angeschaffte Motorola Xoom auch ziemlich bald wieder abgestoßen, obwohl das wirklich ein schönes Gerät ist und mir Android derzeit deutlich besser gefällt als iOS, wo ich mir vom Update auf die fünfte Firmware-Version deutlich mehr versprochen hätte.

Zuhause nutze ich anstelle eines Tablets inzwischen zu 95 Prozent mein im Herbst angeschafftes Macbook Air. Das Gerät ist ähnlich klein und leicht wie ein Tablet. Es hat aber auch eine Hardware-Tastatur an Bord – und diese brauche ich nunmal, einerseits für den Job, aber auch zum Bloggen, zum Posten in Foren, für das Instant Messaging oder zum Beantworten von E-Mails.

Unterwegs hatte ich wirklich oft das iPad oder das Motorola Xoom mit dabei. Heute nutze ich mein Samsung Galaxy Note. Das Gerät ist gerade eben noch klein genug, um damit zu telefonieren. Es ist aber auch groß genug, um damit im Internet zu surfen. So ist es gleichzeitig auch mein o2-Handy und ich schleppe ein Gerät weniger mit.

Kurz vor Weihnachten habe ich mir dennoch ein Samsung GalaxyTab 10.1N gegönnt. Dank der anstehenden Verlängerung meines Telekom-Mobilfunkvertrags war die Anschaffung sehr günstig und es schadet ja nichts, das Gerät für einige Zeit zu testen. Sollte ich feststellen, dass ich es so gut wie gar nicht nutzen, wird es den Weg des Motorola Xoom gehen und wieder verkauft.

Unverhofft kommt oft: So hatte ich mein Motorola Milestone 2 aufgrund von Hardware-Problemen zunächst verkauft. Nachdem ich mich später davon überzeugen konnte, dass neuere Versionen des Geräts die Probleme nicht mehr aufweisen, schaffte ich den „Stein“ erneut an. Motorola hat inzwischen auch ein Update auf Android 2.3 (Gingerbread) bereitgestellt, so dass es fast die aktuelle Firmware an Bord hat. An Ice Cream Sandwich auf einem Nicht-Nexus-Gerät denke ich vorerst noch nicht.

Dann war da noch das Samsung Galaxy S2. Das war wirklich ein schönes Gerät, für mich bis zur Markteinführung des Samsung Galaxy Nexus das Smartphone des Jahres. Allerdings hat es einen sehr großen Akku-Hunger in Kombination mit langsamer Wieder-Aufladung (ein Problem, das leider auch das Galaxy Note teilt). Dazu kommt die mit 800 mal 480 Pixel recht dürftige Display-Auflösung, so dass ich mich von dem Gerät wieder getrennt habe.

Erst im Oktober brachte Apple das iPhone 4S auf den Markt. Mir gefällt daran die hohe Speicherkapazität von 64 GB. Zudem ist der Dual-Core-Prozessor, den das iPhone 4 noch nicht besaß, recht hilfreich. Dennoch würde ich mir das Gerät heute nicht mehr kaufen. Ich hatte das iPhone 4 nach Hardware-Problemen reparieren lassen. In dieser Konfiguration hätte ich es auch noch ein weiteres Jahr nutzen können – auch wenn es durch die intensive Nutzung im Laufe der Zeit den einen oder anderen Kratzer abbekommen hat.

Wenige Wochen vor dem iPhone 4S schaffte ich das Dell Venue Pro an. Vom Preis-/Leistungsverhältnis her ist es das Smartphone des Jahres. Der MediaMarkt bot das Windows Phone für 199 Euro an, nachdem es anfangs für 569 Euro ein Ladenhüter war. Es ist hochwertig verarbeitet, hat eine Hardware-Tastatur und ein Super-AMOLED-Display. Technik, die begeistert.

Leider hat Dell die WLAN-Hotspot-Funktion, die das Windows-Phone-Betriebssystem mittlerweile beherrscht, nie implementiert. Leider ist der Mobilfunk-Empfang nicht ganz so gut. Und leider lässt auch die Sprachqualität zu wünschen übrig. Dazu kommt, das mir beim Windows Phone insbesondere für Instant Messaging das echte Multitasking fehlt (es dauert „ewig“, bis sich IM+ als einziger bislang verfügbarer Multimessenger öffnet, wenn man eine per Push-Benachrichtigung erhaltene Mitteilung komplett lesen und beantworten möchte).

Ich habe das Gerät behalten, setze es aber nur noch für eine nicht im Alltag benötigte SIM-Karte ein. Es teilt damit das Schicksal des Palm Pre Plus, den es im Frühjahr ebenfalls als Schnäppchen gab. Damit wollte und will ich eigentlich das webOS-Betriebssystem beobachten. Inzwischen scheint diese Plattform allerdings tot zu sein.

Kurz vor Jahresende kam dann noch das „neue Nexus“, das Samsung Galaxy Nexus, auf den Markt. Im Frühjahr hatte ich die Anschaffung des seinerzeit neuen Nexus S noch verworfen, da mein Nexus One noch gute Dienste leistete. Nun gehört es aber doch zum alten Eisen, während das Galaxy Nexus aktuelle Hard- und Software an Bord hat. Eigentlich wollte ich nicht schon wieder zu viel Geld ausgeben, aber das Gerät war einfach ein „must have“. Es hat sich auch absolut gelohnt. Für mein Empfinden löst es das Galaxy S2 als Smartphone des Jahres ab.

Kostenneutral bin ich an das Dual-SIM-Smartphone Simvalley SP-40 EDGE von Pearl gekommen. Als Smartphone ist es mit seinem nur 460 MHz kleinen Prozessor viel zu schwach. Aber als Telefonie-Handy leistete es gute Dienste. Dennoch habe ich es vorerst durch das Simvalley SP-80 3G, den UMTS-fähigen Nachfolger, ersetzt. Ich habe das Gerät zunächst als Leihgabe, denke aber daran, es danach zu übernehmen.

Und dann ist da noch mein Blackberry, der mich nun schon seit fast 22 Monaten begleitet – so lange wie kein anderes Smartphone, das ich im aktiven Einsatz habe. Inzwischen ist er nur noch Zweit-Handy im o2-Netz. Einen neuen Blackberry werde ich mir wohl bis auf weiteres nicht kaufen, doch das Gerät, das ich besitze, gebe ich auch nicht ab.

Wie geht es weiter? Aktuell sehe ich mich hardwaremäßig gut aufgestellt. In den nächsten Monaten sehe ich somit keinen Bedarf für eine Neuanschaffung. Reizen könnte mich ein Motorola Milestone 4 mit Ice Cream Sandwich und Hardware-Tastatur. Ein neues Windows Phone ziehe ich derzeit nicht in Betracht und das iPhone 5… da muss man wirklich abwarten, was Apple im kommenden Jahr auf den Markt bringt. Irgendwie kann ich mich von iOS nicht trennen. Andererseits halte ich das iPhone inzwischen für überteuert und unverzichtbar ist es nicht mehr.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr,

Markus Weidner

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