LTE von Telefónica frühestens 2018 in Biebergemünd verfügbar (Foto: Telefónica)
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Frühere E-Plus-Kunden sind Telefónica-Kunden zweiter Klasse

Schon auf dem Mobile World Congress (MWC) 2015 kündigte Telefónica-CEO Thorsten Dirks die Zusammenlegung der bisherigen LTE-Netze von E-Plus und o2 im Sommer 2016 an. Der Hintergrund war mir damals noch gar nicht klar: Die für LTE von E-Plus genutzte Frequenz musste an Vodafone abgegeben werden.

Im Frühjahr begannt Telefónica mit der Freischaltung des LTE-Netzes von o2 für Kunden aus dem E-Plus-Netz. Wie bereits auf teltarif.de thematisiert, ist es aber keineswegs so, dass nun alle Kunden die gleiche 4G-Abdeckung haben. Bereits auf dem Weg zur Berliner IFA entdeckte ich Regionen, in denen ich zwar mit meinem Original-o2-Vertrag LTE nutzen konnte, mit dem von E-Plus zu o2 migrierten Vertrag jedoch nicht.

Auch am vergangenen Freitag war ich Opfer dieser Ungleichbehandlung. In Everswinkel gibt es nämlich LTE von Telefónica – allerdings eben nicht für alle Kunden. Mit dem Blackberry Classic, in dem sich meine SIM-Karte mit E-Plus-IMSI befindet, hatte ich nur UMTS zur Verfügung.

Die LTE-Verfügbarkeit bemerkte ich erst gestern früh, als ich am Huawei Mate 8 die Datenverbindung von der Telekom- zur o2-Karte umgeschaltet hatte. Hintergrund war die bevorstehende Weiterfahrt in die Niederlande, wo ich bei o2 1 GB Datenvolumen nutzen kann, während es auf der Telekom-Karte keinen sinnvollen Roamingtarif gibt.

Glaubt man im Internet kursierenden Karten, so könnte es bei mir zuhause nach der möglicherweise noch im Herbst erfolgende LTE-Ausbau ebenfalls die „böse Überraschung“ mit sich bringen, dass das 4G-Netz nur mit SIM-Karten mit o2-IMSI, nicht aber mit einer Betreiberkarte aus dem früheren E-Plus-Netz genutzt werden kann. Im Nachbarort Bad Orb ist das nämlich bereits so.

O.K., auf meinem o2-Vertrag habe ich monatlich 45 GB Datenvolumen zur Verfügung – so viel, wie ich niemals unter normalen Umständen benötige. Dennoch würde ich gerne die 100 GB auf dem ehemaligen E-Plus-Vertrag zusätzlich nutzen können – und zwar als Backup für den Fall, dass mein DSL-Anschluss einmal ausfällt.

Bleibt also abzuwarten, wie lange Telefónica nun gedenkt, bisherige E-Plus-Kunden als Kunden zweiter Klasse zu behandeln. Gut dass ich meinen ehemaligen E-Plus-Vertrag im Alltag eigentlich nicht brauche, ansonsten wäre ich über diese Situation extrem verärgert.

Sobald ich zuhause LTE von o2 zur Verfügung habe ist in jedem Fall die Kündigung meiner CombiCard Data comfort L bei der Deutschen Telekom geplant, die zum Mai 2017 gekündigt werden kann. Diese SIM nutze ich im Netgear AirCard 790. Dabei dient der Vertrag auch als DSL-Backup, zumal es auch faire Konditionen zum Nachbuchen von Datenvolumen gibt.

Im Telekom-Netz verbleibt dann nur noch der Datenvertrag von mobilcom-debitel, der erst im Juni 2018 ausläuft. Für diesen würde ich zu gegebener Zeit einen Nachfolger suchen, denn ganz ohne Datentarif im Telekom-Netz geht es dann doch nicht.

0 thoughts on “Frühere E-Plus-Kunden sind Telefónica-Kunden zweiter Klasse”

  1. Auf der einen Seite fordern das E-Plus-Kunden aus dem LTE-Netz von o2 fliegen um Überlasten zu vermeiden und nun die Kehrtwende? Persönlich betroffen sein fühlt sich dann wohl doch anders an…

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