Motorola Xoom: Freud und Leid bei der Erst-Einrichtung

Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Motorola Xoom ist ein super Gerät. Das Tablet zu nutzen, macht einfach nur Spaß. Gestern habe ich mich – trotz Dienst und trotz letztem DX-Camp-Tag – direkt an die Erst-Einrichtung gemacht. Ich wusste ungefähr, was mich erwartet. Ich hatte das Motorola Xoom bereits dreimal gesehen und Android-Smartphone-Nutzer bin ich seit dem T-Mobile G1.

Die Erst-Einrichtung wurde deutlich vereinfacht, weil sich viele meiner von den Smartphones bekannten Apps nach der Anmeldung an meinem Google-Konto automatisch installiert hatten. Ein Effekt, den ich zuvor noch nie beobachtet hatte. Selbst meine an den Smartphones konfigurierten WLAN-Zugänge wurden automatisch – inklusive Passwort – übernommen.

Einige Apps wurden nicht automatisch installiert, einige wenige werden auch nicht im Android Market gefunden, weil sie offenbar für Honeycomb nicht freigegeben sind. BeejiveIM gehört die diesen Anwendungen ebenso wie Around Me. Beides Programme, die ich nicht ganz so dringend brauche. So gesehen kann ich das erstmal verschmerzen.

Richtig schwierig gestaltete sich die Einrichtung meines Microsoft-Exchange-Kontos. Bei diesem kann man nicht einfach die E-Mail-Adresse und das Passwort eingeben. Man muss intensiv nacheditieren. Allerdings wurde die E-Mail-App auf dem Xoom jeweils automatisch geschlossen, nachdem ich E-Mail-Adresse und Passwort eingegeben und auf „weiter“ geklickt hatte.

Den Effekt hatte ich nach einem Reboot immer noch und es machte auch keinen Unterschied, ob ich über WLAN oder EDGE mit dem Internet verbunden war. Die Idee, den Account zunächst offline einzurichten, schlug fehl. Nach der Eingabe aller Daten wird die Internet-Verbindung benötigt- Sie lässt sich an der Stelle aber nicht mehr aktivieren – auch nicht per Multitasking.

Letzter Versuch: Nexus One als Hotspot eingerichtet, die Hotspot-Funktion abgeschaltet, alle Daten für Exchange am Xoom offline eingetragen und dann den Nexus-One-Hotspot wieder aktiviert. Siehe da: So klappte es und ich kann Exchange nun verwenden. Dennoch ein Bug, den Motorola und Google hoffentlich mit einem Update beheben.

Probleme macht auch die Webradio-Nutzung. Wunderradio und TuneIn Radio laufen, Ein Online Radio und Streamfurious Pro laufen nicht. Immerhin läuft aber Yourmuze problemlos und das ist das Wichtigste, zumal dieser Dienst die Streams auch für die mobile Nutzung aufbereitet.

Einige Apps machen auf dem 10,1-Zoll-Display Probleme. So ist die Tagesschau-App nur zum Teil verwendbar. Die Facebook-App schmiert ab, sobald man sie auch als Widget auf den Homescreen holen will. Da interessiere ich mich schon mal für Widgets und dann sowas. Na ja…

Die Widgets für E-Mails und den Kalender sind dagegen genial. Erstmals nutze ich das (am Android-Smartphone brauche ich das irgendwie nicht) und ich bin wirklich begeistert. Twitter läuft ebenfalls als Widget und bei Facebook hoffe ich mal auf ein Update. Allerdings haben die es nach einem Jahr nicht mal zu einer HD-App für das iPad geschafft. So gesehen bin ich skeptisch, wann da etwas für Honeycomb kommt.

Der Chrome-Browser ist super. Vor allem der Bookmark-Sync mit dem Desktop-Browser ist genial. Ich frage mich, warum das nicht auch bei Froyo und Gingerbread funktioniert, ohne externe Software bemühen zu müssen. Die Performance ist toll und die Stereo-Lautsprecher (hallo Apple, wo ist der zweite Lautsprecher am iPad?) sind erwartungsgemäß nicht ganz so toll, aber durchaus noch akzeptabel.

Zattoo kann man erwartungsgemäß mit dem Dolphin-Browser ebenfalls nutzen und selbst Globaltuners (ein Portal, das die Steuerung zahlreicher Kommunikationsempfänger, die in aller Welt verstreut stehen, ermöglicht) lässt sich auf dem Motorola Xoom nutzen. So wird das Tablet sogar zum Weltempfänger.

Was mir im Vergleich zum iPad nicht so gut gefällt ist die Darstellung von E-Mails. Immerhin kann man aber jetzt ohne externe Software Mails auch in Unterordner verschieben. Auch das Netzteil gefällt mir nicht. Zum einen verstehe ich nicht, warum Motorola uns Nutzer nicht per mircoUSB-Port aufladen lässt. Zum anderen ist ein Schuko-Stecker dann doch etwas übertrieben und vor allem unhandlich im Reisegepäck.

Diese kleinen Schönheitsfehler können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Motorola Xoom ein sehr gelungenes Tablet ist. Ich denke, spätestens wenn man Case, das ich gestern noch bestellt habe, angekommen ist, wird es unterwegs ein regelmäßigerer Begleiter als das iPad 2. Ändern könnte sich das vielleicht mit iOS 5. Mal sehen, was Apple uns da in diesem Jahr noch anbieten wird.

1 thought on “Motorola Xoom: Freud und Leid bei der Erst-Einrichtung”

  1. Hallo,

    ich habe das Problem, dass bei mir sowohl bei Dolphin als auch beim Standardbrowser Logins auf Webseiten nicht mehr klappen. Offenbar werden meine Passwörter nicht richtig übertragen. Geht es nur mir so?

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